Die Berliner Onlineplattform für Immobilieninvestments bietet einen Mix aus Fintech-Wachstum und nachhaltigen Erträgen.
Ungeachtet der zuletzt deutlich gestiegenen Inflation werden Sachwerte neben klassischen Aktieninvestments aus Anlegersicht weiterhin die höchste Rendite abwerfen. Während die Zahl der Aktionäre in Deutschland wieder deutlich gestiegen ist, bleiben Immobilien als Wertanlage noch die Domäne einer Minderheit von Branchenkennern. Der Berliner Immobilienfinanzierer LINUS Digital Finance stößt hier in eine Marktlücke. Als E-Commerce-Shop für Immobilieninvestments charakterisiert Finanzvorstand Frederic Olbert das Geschäftsmodell der 2016 gegründeten Firma.
LINUS ist eine Mischung aus Immobilienfinanzierer und Fintech. Immobilieninvestments sind mit hohen Suchkosten und meist mit Illiquidität verbunden. Hinzu kommt, dass häufig die attraktivsten Immobilieninvestments in rein privaten Märkten gehandelt werden, zu denen Privatanleger keinen Zugang haben. Genau hier setzen wir an, erklärt Olbert die Firmenstrategie. Über einen hauseigenen institutionellen Debt-Fonds finanziert LINUS die Immobilienprojekte über Kreditvergaben und lässt die Nutzer der eigenen Onlineplattform daran teilhaben. Die Laufzeit der Kredite liegt zwischen sechs Monaten und vier Jahren. Für die Finanzierung stellt LINUS den Projektentwicklern Fremdkapital und als eigenkapitalersetzende Mittel bekanntes Mezzanine-Kapital zur Verfügung. Die Nutzer der Plattform partizipieren durch ihre Beteiligung an den LINUS-Investments von jährlichen Zinsen zwischen fünf und zehn Prozent.
Aktuell hat LINUS Wohnobjekte in 23 deutschen Städten finanziert. Die Gesellschaft hat sich auf mittelgroße Projekte mit einem Volumen von bis zu 100 Millionen Euro spezialisiert. Nach eigener Einschätzung bieten Immobilien mit diesen Investitionsvolumina das beste Chance-Risiko-Profil im Entwicklungsbereich. Solche Projekte werden häufig von hochprofessionellen mittelständischen Entwicklern realisiert, die ihre lokalen Märkte gut kennen und oft jahrzehntelang im Geschäft sind. Zugleich sind die Finanzierungsmärkte dort nicht so umkämpft und die Renditen im Gegenzug attraktiv, erläutert LINUS-Finanzvorstand Olbert.
Vertrieben werden die Beteiligungen an den Immobilienprojekten über die firmeneigene digitale Plattform, die 2018 ins Leben gerufen wurde. Darüber hinaus können sich Investoren an Bestandsimmobilien beteiligen und erhalten dafür regelmäßige Gewinnausschüttungen. Die Laufzeiten betragen bis zu zehn Jahre. Um die Plattform für Anleger noch attraktiver zu machen, wird LINUS laut Olbert auf der Plattform in Zukunft den Zugang zu Private-Equity-Immobilienfonds von international renommierten Asset Managern anbieten.
Die im Dezember 2021 mit Bain Capital Credit in London abgeschlossene Partnerschaft sieht LINUS als Türöffner für den nächsten Schritt, die internationale Expansion. Den Anfang macht Großbritannien, wo LINUS ein Büro in London unterhält. Über Bain Capital Credit zustande kam auch eine revolvierende Kreditlinie von bis zu 183 Millionen Euro für den Ausbau der Immobilienfinanzierungen in Deutschland und Großbritannien. Daran beteiligt ist eine namentlich nicht genannte deutsche Bank. Darüber hinaus gehen beide Seiten eine Online-Vertriebspartnerschaft für immobiliennahe Fonds ein.
Im Geschäftsjahr 2021 ist LINUS Digital Finance bereits aus eigener Kraft deutlich gewachsen. Das Investitionsvolumen legte um 83 Prozent auf 499 Millionen Euro. Das ist ein deutlicher Sprung gegenüber dem Jahr 2020, in dem das Wachstum von 242 auf 274 Millionen Euro vergleichsweise moderat ausfiel. Die Zahl der abgeschlossenen Transaktionen in Großbritannien und Deutschland erhöht sich um 93 Prozent auf 25. Der Umsatz erhöhte sich von 8,9 Millionen Euro auf elf Millionen Euro. 18 Millionen Euro konnten 2021 an die Co-Investoren als Zinsen ausgezahlt werden.
Die Ziele für 2022 sind ambitioniert formuliert. 2 500 neue qualifizierte Nutzer sollen für Investments auf der Linus-Plattform gewonnen werden. Die Gesamtzahl würde dann bei 4 000 Nutzern liegen. Das Investmentvolumen soll sich von 500 auf 750 Millionen vergrößern. Zugleich sollen die Co-Investmentvolumina der Anleger überdurchschnittlich um fast 60 Prozent auf 600 Millionen Euro wachsen.
Während die Mindestanlagen auf der Plattform je nach Investorengruppe zwischen 50 000 und 200 000 Euro liegen, können Anleger auch über Aktieninvestments am Firmenerfolg mitverdienen. Das größte Hindernis sind die noch sehr niedrigen Handelsvolumina für die am Geregelten Markt gehandelte Aktie. Der Börsengang erfolgte im Mai 2021 über ein Direct Listing ohne Kapitalerhöhung oder Privatplatzierung. Neue Aktien wurden vor dem Börsengang an Mitarbeiter und Investoren teilweise mit einer Lockup-Periode von sechs bis neun Monaten ausgegeben. Mit einem Börsenwert von etwa 170 Millionen Euro ist der Titel der Gewichtsklasse von Small Caps zuzuordnen, in die auch ausgewählte Nebenwertefonds investieren. Die Kursziele der zwei Analysten, die Linus Digital Finance covern, liegen bei 55 und 65 Euro, was mehr als einer Verdoppelung des aktuellen Kursniveaus entspricht.
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Linus Digital Finance AG
ISIN: DE000A2QRHL6
www.linus-capital.com
Land: Deutschland
Marktkapitalisierung: 173 Mio. Euro
Kurs (Xetra): 27,00 Euro
52W Hoch: 40,00 Euro
52W Tief: 24,60 Euro
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