Es sollte kein schmutziges Dutzend geben: Save Foods bietet grüne Alternativen zu Pestiziden
Erdbeeren führen das schmutzige Dutzend an. Zumindest ist das dem Shoppers Guide to Pesticides in Produce zufolge so. Den veröffentlicht die US-amerikanische Environmental Working Group (EWG) alljährlich unter dem Titel Clean Fifteen — Dirty Dozen. Der Leitfaden listet die zwölf Obst- und Gemüsesorten auf, die nach neuesten Forschungsergebnissen am stärksten mit Pestiziden belastet sind, bzw. bei denen das Risiko einer Pestizidbelastung am größten ist.
Neben dem schmutzigen Dutzend führt der EWG-Leitfaden auch die sauberen Fünfzehn auf, das heißt, die am wenigsten kontaminierten Produkte, zu denen etwa Wassermelonen und Süßkartoffeln – meist Früchte oder Gemüse mit robuster Schale – zählen. Die Liste klärt Konsumenten auf, die auf eine gesunde Ernährung Wert legen, aber die hohen Kosten von Bio-Produkten scheuen.
Eine grüne Innovation aus Israel könnte solche Auflistungen bald obsolet machen. Mit unseren Behandlungen haben Erdbeeren im Einzelhandel etwa fünfmal weniger Ausschuss als konventionell erzeugte, bilanziert Dan Sztybel das Ergebnis der bisherigen Pilotprojekte. Sztybel ist der CEO der israelischen Tochtergesellschaft von Save Foods, einem des US-amerikanischen Unternehmen der Agrar- und Ernährungstechnologie, das seit 2021 an der US-Hightech-Börse Nasdaq gelistet ist (ISIN: US80512Q3039). Save Foods bietet nachhaltige Lösungen, um die Frische und Qualität von Lebensmitteln über einen längeren Zeitraum zu erhalten und gleichzeitig die Kontamination mit Krankheitserregern zu verhindern.
Dies gelingt dank eines umweltfreundlichen und kostengünstigen Verfahrens. Wir nutzen das Innere der Frucht, um das Äußere zu schützen, so der CEO. Die Früchte werden mit einer speziellen Mischung aus Speisesäuren und Oxidationsmitteln behandelt und halten sich im Kühlregal 13 Tage lang bei vier Grad und dann zwei Tage im Supermarkregal. Das ist um so beachtlicher, da Erdbeeren besonders leicht verderblich sind. In der Regel gehen 60 Prozent der Früchte nach der Ernte verloren, klärt Sztybel auf.
Auch müssen weniger Zitrusfrüchte, Mangos, Avocados, Paprika oder Birnen entsorgt werden, wenn sie mit Save Foods Produkten behandelt werden. Der Vorteil: Die grünen Mittel können problemlos anstelle von Pestiziden in bestehende Systeme integriert werden.
Dies bietet sich um so mehr an, als zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass der Verzehr von Nahrungsmitteln mit hohen Pestizidrückständen die Gesundheit beeinträchtigen kann. Jüngste Forschungsergebnisse der Harvard University etwa zeigen, dass der Verzehr von Obst und Gemüse mit hohen Pestizidrückständen die ansonsten gesundheitsfördernden Auswirkungen des Obst- und Gemüseverzehrs potentiell verringert, also auch den Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Spruch An apple a day keeps the doctor away etwa gilt bei einem kontaminierten Apfel demnach nur noch eingeschränkt.
Aktuell betreibt Save Foods etliche Pilotprojekte, u.a. in Peru, Südafrika, Marokko, Ägypten und der Türkei. Für den europäischen Markt sowie als Partner für die Verpackungsbetriebe, die nach Europa exportieren, sieht sich Save Foods optimal aufgestellt. Zum einen seien die Bestimmungen in Bezug auf Pestizide und Pflanzenschutz in der EU besonders streng geregelt, zum anderen nehme auch das ökologische Bewusstsein der Europäer stetig zu, so Sztybel.
Die nachhaltigen Behandlungsmethoden von Save Foods sind bereits durch zehn Patente geschützt. Weitere sollen folgen. Denn das Unternehmen arbeitet mit Hochdruck daran, sein Repertoire innovativer Lebensmitteltechnologien weiter auszubauen.
Mit seinem Börsengang hat das Unternehmen die finanziellen Weichen gestellt, um die Expansion voranzutreiben und in die Phase der Kommerzialisierung überzugehen. Der Markt dafür ist riesig und wird jährlich auf global mehr als zwei Milliarden US-Dollar geschätzt. Dan Sztybels Vision ist es, dass möglichst viele Menschen weltweit mit erschwinglichem frischen Obst und Gemüse versorgt werden können: Wenn es nach uns ginge, gibt es bald kein schmutziges Dutzend mehr und Konsumenten können Erdbeeren unbesorgt genießen, auch wenn sie nicht aus dem Bio-Anbau stammen.
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