In Deutschland läuft es auf ein Rekordjahr für Elektroautos hinaus. Die Zahl der exportierten Fahrzeuge hat sich in den ersten zehn Monaten mehr als verdoppelt. Und auch die Importe wachsen dynamisch. Mit Opel setzt zudem der nächste Hersteller voll auf elektrisch betriebene Fahrzeuge. Der Verbrenner ist ein Auslaufmodell.
Das Wachstum der Elektroauto-Industrie verläuft allen Unkenrufen zum Trotz weiterhin dynamisch. Dieses Jahr dürften weltweit rund 18 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge elektrisch betrieben werden. Auch wenn im klassischen Autoland Deutschland die Skepsis immer noch groß ist, ist auch hier der Wandel kaum zu stoppen. Schon jetzt gibt es trotz aller Kritik am Ausbau der Infrastruktur mehr als eine Million Ladepunkte zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen.
Und auch die heimischen Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Im Frühjahr wurden erstmals auf Monatsbasis mehr Elektro- als Dieselautos verkauft. So wurden im traditionell schwachen Automonat September in Deutschland 32.000 Elektroautos zugelassen. Das ist ein sehr ordentlicher Wert. Allerdings liegt er unter dem Rekord-August mit mehr als 80.000 Zulassungen, weil der gewährte Umweltbonus ausgelaufen ist. Im September lag der Anteil dennoch bei 14 Prozent aller neuen Autos. Somit wurde jedes siebte Fahrzeug elektrisch betrieben.
Dennoch steht die Industrie vor einem Rekordjahr. Denn der Exportfaktor Auto spielt auch bei E-Autos eine immer größere Rolle. So wurden von Januar bis August 520 000 Elektroautos im Wert von 23,9 Milliarden Euro aus Deutschland ins Ausland exportiert. Damit stieg der Export dieser Fahrzeuge mengenmäßig um mehr als das Doppelte (+103,9 %) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Da waren es noch 255 000 Stück im Wert von 12 Milliarden Euro. Auch bei den Importen gab es einen Anstieg: Mit 308 000 importierten Elektroautos für 9,8 Milliarden Euro waren es mengenmäßig 66,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum Januar bis August 2022.
Diese Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen deutlich, dass nun langsam auch die deutschen Autohersteller mit ihren E-Strategien vorankommen. Überdurchschnittlich stark wächst derzeit Opel im Geschäft mit Elektroautos. Mit dem neue Chef Florian Hüttl, der seit Juni 2022 den Rüsselsheimer Konzern lenkt, kommen die Hessen voran und legten bei E-Fahrzeugen in diesem Jahr schon um 34 Prozent zu. Das dürfte zwar auch mit den Vorgaben der Mutter Stellantis aus Paris zu tun haben. 2025 sollen dann alle neuen Modelle rein elektrisch angeboten werden. Damit dürften die Opelaner die Vorreiter in Deutschland sein.
Damit ist auch klar, dass selbst im besonders skeptischen Deutschland die Bewegung hin zum Elektroauto kaum zu stoppen ist. Es gibt praktisch keine Hersteller mehr, die komplett neue Autos mit Verbrenner entwickeln. Damit dürfte auch das Thema Versorgungssicherheit bei deutschen Herstellern eine große Rolle spielen. Denn insbesondere beim Rohstoff Lithium wird es eng auf dem Weltmarkt. Die Citibank und die Deutsche Bank erwarten bereits ab 2025 Defizite beim Lithium-Angebot. Dementsprechend ist es umso wichtiger, sich den Nachschub als Autokonzern zu sichern.
Stellantis hat wie viele andere dazu bereits Deals mit Lithium-Unternehmen geschlossen. Dabei zahlt der Konzern vorab einen festgelegten Betrag, sichert sich aber einen Teil der Produktion in der Zukunft. Vor so einem Offtake-Deal dürfte auch CleanTech Lithium im kommenden Jahr stehen. Das britisch-chilenische Unternehmen entwickelt gleich drei Projekte in Chile. Aktuell wird für das fortgeschrittenste Projekt eine Machbarkeitsstudie vorbereitet. Sobald diese steht, dürfte auch CleanTech für Auto- und Batteriekonzerne als strategischer Partner in Betracht kommen. Passend dazu soll die erste Anlage 2026 in Produktion gehen. Mit Blick auf die Entwicklung beim Lithium-Angebot könnte das ein quasi optimales Timing sein. Analyst Gaius King vom Research-Haus Fox-Davies Capital hatte sein Kursziel von 4,45 GBP je Aktie für CleanTech Lithium erst jüngst bestätigt. Somit sieht Fox-Davies Capital das Potenzial, dass die Aktie sich nahezu verzehnfachen kann. Das Papier von CleanTech Lithium wird in London und Frankfurt gehandelt. Zudem strebt das Unternehmen in den kommenden Monaten ein Listing in Australien an.
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