Vernissage zu den 37. Jüdischen Kulturtage München stimmt nachdenklich und macht Hoffnung

PM-Ersteller

Die 37. Jüdischen Kulturtage eröffneten mit einer Ausstellung

BildIn München fand mit der Vernissage zur Ausstellung „Zeichnen gegen das Vergessen“ von Manfred Bockelmann der Auftakt der 37. Jüdischen Kulturtage München 2023  statt. Im Hubert-Burda-Saal im Jüdischen Zentrum in München stellt der Künstler Manfred Bockelmann 30 seiner insgesamt über 100 überlebensgroßen Kohlezeichnungen von Kindern aus, den unschuldigsten Opfern, die im Holocaust ermordet wurden. „Ich möchte die Kinder zurück ins Leben holen. Ich möchte zumindest einigen wenigen Namen und Nummern Gesichter geben, Menschen aus der Anonymität der Statistik herausheben. Ich möchte ihre Geschichten erzählen und den Betrachter in die Augen von Menschen blicken lassen, an die wir uns sonst nicht mehr erinnern würden.“, sagte Manfred Bockelmann selbst über seine Bilder. Genau dadurch entfalten Manfred Bockelmanns Bilder, die er vor allem an junge Menschen adressiert, ihre eindrucksvolle Kraft.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom Kinderchor „Hasamir“ unter der Leitung von Luisa Pertrsovska und dem Chor „Druschba und Simcha“ unter der Leitung von Larissa Nesterenko und Tamara Umanskaja mit Solistin Laura Kaufmann und vom Pianisten Igor Bruskin begleitet. Die Schauspielerin Sunnyi Melles rezitierte das Gedicht „Todesfuge“ von Paul Celan. 

Die Gastgeberin des Abends, Judith Epstein, Vorsitzendende der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e. V., betonte in ihrer Rede, wie wichtig es sei, die Vielfalt und den Reichtum der jüdischen Kultur und Tradition aufzuzeigen, um so die Wertegemeinschaft mit Aufklärung, Begegnung und Austausch zu stärken. Die 37. Jüdischen Kulturtage München 2023 wollen ein festes Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mit dem jüdischen Leben in der Münchner Stadtgesellschaft setzen. Das Credo „Zeichnen gegen das Vergessen“ bedeutet Lernen aus dem, was war. Hausherrin Dr. h. c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, kommentierte: „Mitgefühl kann man üben und Mitgefühl kann man lernen. Das geht durch nichts besser als durch den Blick in das Gesicht eines Kindes. Genau das ermöglicht Manfred Bockelmann mit seinen Bildern und dafür sind wir ihm zu tiefem Dank verpflichtet.“

Anna Stolz, Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, sagte in ihren Grußworten: „Diese Ausstellung setzt ein wichtiges Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus und für ein gutes Miteinander in unserem Land. Die Bilder geben den Opfern, denen man unermessliches Leid angetan hat, ein Gesicht, berühren unsere Seele und lassen uns innehalten. Damit ist die Ausstellung ein wertvoller Beitrag gegen das Vergessen und für eine lebendige Erinnerungskultur.“ Auch Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe und ermutigte jeden Einzelnen, sich gegen Antisemitismus einzusetzen.

Auch viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens setzten mit ihrer Teilnahme an der Veranstaltung ein festes Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mit dem jüdischen Leben in der Stadtgesellschaft. Darunter die Schauspielerinnen Uschi Glas und Monika Peitsch, Kabarettist Christian Springer, Moderatorin Uschi Dämmrich von Luttitz, die Direktorin des NS-Dokumentationszentrums Dr. Mirjam Zadoff, Künstler wie Alexandra Kordas, Alexander Hoeller und Lola Sprenger, Wiesn-Wirtin Petra Reinbold, Unternehmer Gerhard Wöhrl, Johanna Schenk Freifrau von Stauffenberg, Tagesschausprecherin Ilanit Spinner sowie Udo Hahn, Dekan der Evangelischen Akademie Tutzing und Dr. Andreas Franck, zentraler Antisemitismus-Beauftragter der bayerischen Justiz. Kunsthistorikerin Mon Muellerschoen führte durch den Abend.

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Zu den weiteren Highlights der 37. Jüdischen Kulturtage zählen der Festakt mit dem Motto „Die Sprache der Kultur verbindet“ am 29. November 2023 im Saal X des Gasteig HP8. Dabei tritt das Vokal-Ensemble „Mafteach Soul“ auf und die hochtalentierten Zwillinge Franziska & Melanie Überreiter begeistern das Publikum mit jüdischen Klängen. Am 05. Dezember um 19:30 Uhr liest Burgschauspieler Heinz Marecek im Luitpold Lab des Luitpoldblocks aus Erwin Javors Buch „Ich bin ein Zebra: Eine jüdische Odyssee“ und am 11. Dezember findet das Konzert der Klezmer Angelns um 19:30 Uhr im Saal X des Gasteig HP statt.

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