Zum dritten Mal in Folge: Pirmasens sichert sich ‚HDS/L Junior Award‘ auch 2024

PM-Ersteller

Jungdesignerin der Deutschen Schuhfachschule überzeugt Fachjury im Wettbewerb mit außergewöhnlicher Kreation zum vorgegebenen Motto „DENIM DREAMS. Jeans on! Create a shoe with denim details!“

Bild* Nachwuchspreis im alljährlichen Wettbewerb des Bundesverbands der Schuh- und Lederwarenindustrie e. V. HDS/L geht an Marielle Lazan

Was das komplementäre Wissen rund um den Schuh und seine Herstellung betrifft, ist das westpfälzische Pirmasens nach wie vor ein Hotspot – nicht zuletzt dank der dort ansässigen Deutschen Schuhfachschule (DSF) als einem wichtigen Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Branche. In der renommierten Einrichtung werden praxiserfahrene Fachkräfte der Schuhindustrie und des Handwerks auf eine kompetente, eigenverantwortliche Tätigkeit im technischen Management und im Schuhdesign vorbereitet. Eine hochwertige Ausbildung, die 2024 bereits zum dritten Mal in Folge Früchte trägt: Im Rahmen der „Shoes Düsseldorf“ hat der Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie e. V. HDS/L der DSF-Schülerin Marielle Lazan den ‚HDS/L Junior Award‘ verliehen. Schon 2022 und 2023 war die Auszeichnung für junge Schuhdesigner nach Pirmasens gegangen. In diesem Jahr konnte nun die ausgebildete Schuhfertigerin Lazan die Fachjury aus Mode-Journalisten, Schuhhändlern, Herstellern, Einkaufsgenossenschaften und Trend-Experten mit ihrer beeindruckenden Kreation zum vorgegebenen Motto „DENIM DREAMS. Jeans on! Create a shoe with denim details!“ überzeugen.

Die Auszeichnung mit dem ‚HDS/L Junior Award‘ beinhaltet neben einer Urkunde und einer Skulptur ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro. Beworben hatten sich Jung-Designer nationaler und internationaler Herkunft. Dabei handelt es sich zum einen um Studenten an europäischen Schulen im Bereich Mode/Design und zum anderen um Nachwuchskräfte in den Betrieben. 

Eine Verbindung mit Geschichte
Auf den Philippinen geboren, wuchs die 22-jährige Marielle Lazan in Vietnam auf; seit 2020 lebt die Tochter eines Pirmasensers, der als Produktionsleiter unter anderem in Indien und Vietnam tätig war, in Deutschland. Marielle Lazan hat ihre Ausbildung zum Schuhfertiger bei Adidas im Werk in Scheinfeld erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen eines Werkvertrages mit Adidas studiert sie nun an der Deutschen Schuhfachschule. Der Sportartikelkonzern finanziert die zweijährige Ausbildung seiner Mitarbeiterin. Zwischen Adidas und Pirmasens gibt es schon sehr lange ein historische Verbindung. Denn bereits Firmengründer Adolf, „Adi“ Dassler (1900-1978) wusste um das Pirmasenser Know-how in Sachen Schuhe. Auch er absolvierte eine Ausbildung an der Deutschen Schuhfachschule in der Siebenhügelstadt. Dort lernte er 1932 auch seine spätere Ehefrau, Katharina Martz (1917-1984), kennen. Nach dem Tod ihres Mannes lenkte sie zwischen 1978 und 1984 die Geschicke des Weltkonzerns.

Ein Chamäleon als Statement
Für ihre siegreiche Kreation hat Marielle Lazan einen besonderen Namen mit Bezug zur faszinierenden Tierwelt gewählt „Denim Cameleon“: ein vielseitiger, handgefertigter 2-in-1-Stiefel, hergestellt aus Denim-Jeans und Jacken. „Um ehrlich zu sein, von Anfang an war ich bereits stolz und begeistert von meiner Designidee und davon, wie gut der Schuh herauskam und gefertigt wurde. Doch als ich herausfand, dass es über 40 andere Teilnehmer gab, dachte ich, dass die Chancen zu gewinnen gering sind. Daher freue ich mich sehr und bin stolz darauf, den Preis unter anderen kreativen Modellen zu gewinnen. Ich hatte eine großartige Zeit und habe viel Herzblut in das Entwerfen und Herstellen des Modells gesteckt, daher bedeutet mir diese Anerkennung sehr viel. Obwohl ich erst im ersten Jahr an der DSF bin und noch viel zu lernen habe, hat mich dieser Preis motiviert, weiter zu wachsen und mich in meinem Handwerk zu verbessern.“

Als HDS/L-Hauptgeschäftsführer und Mitglied der Experten-Jury Manfred Junkert zeigt sich begeistert von dem wandelbaren Schuh: „Genau wie das Chamäleon wechselt dieses Modell mühelos zwischen kniehoher Eleganz und schicken Knöchel-Booties. Mit clever integrierten Taschen innen und außen ist dieser Schuh perfekt für das Mitnehmen von täglichen Essentials ausgestattet.“ Gemeinsam mit seinen Jury-Mitgliedern sieht er in der gelungenen Mischung aus Einzigartigkeit, Funktionalität und Stil in diesem Stiefel mehr als nur ein Accessoire. „Es ist ein Statement.“

„Schon seit mehr als 200 Jahren ist in Pirmasens das Wissen um den Schuh und seine Herstellung zuhause. Bis heute sind in unserer Stadt und der umgebenden Südwestpfalz sowohl der größte Teil der Schuhproduktion als auch die Entwicklung, das Know-how, das Design und der Schuhhandel beheimatet. All das bringt insbesondere auch das erst im letzten September unter dem neu geschaffenen ‚Schuhstadt‘-Label aus der Taufe gehobene Informationsportal auf einen Nenner. Es freut mich sehr zu sehen, wie dieses umfassende Wissen gerade auch durch die Deutsche Schuhfachschule immer wieder aufs Neue erfolgreich an die kommenden Generationen weitervermittelt wird – an kreativen Nachwuchs wie Marielle Lazan, der ich zu ihrem Sieg beim ‚HDS/L Junior Award‘ ganz herzlich gratuliere verbunden mit den besten Wünschen für ihre weitere Karriere“, kommentiert Markus Zwick, Oberbürgermeister von Pirmasens.

Hintergrund: Aus- und Weiterbildung rund um den Schuh
In Pirmasens konzentrieren sich national wie international das Wissen und die Fachkompetenz rund um Schuh-, Leder- und Maschinenindustrie. Dafür steht neben dem International Shoe Competence Center ISC und dem Hochschul­standort Pirmasens mit seinen Studiengängen für Lederverarbeitung und Schuh­technik sowie Orthopädieschuhtechnik als berufsbegleitendem Studiengang insbesondere die DSF. Deren betont praxisorientierter Abschluss eröffnet Karriere-Chancen unter anderem als Schuhdesigner und technischer Modelleur oder auch als Produktionsplaner, Controller und Technischer Betriebsleiter. Die DSF ist seit 1996 organisatorisch als eigenständiger Bildungsgang mit insgesamt neun Lehrkräften an der Berufsbildenden Schule (BBS) Pirmasens angesiedelt.

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Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; ihren Sitz in Pirmasens haben zum Beispiel die Deutsche Schuhfachschule und das International Shoe Competence Center (ISC). Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen unter www.pirmasens.de.

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